Bewerbungsschluss 14.4.2024 »

Bewerbungsunterlagen:

Schreiben Sie ein fiktives Testament (nicht länger als eine Seite): Zur Auswahl stehen: »Mein Testament.« | »Das Testament meines Hundes.« | »Das Testament meines Rucksacks.« | »Das Testament meines Mörders.«
Max. Teilnehmerzahl:12

Dinggeschichten

Streichholzschachtel, Wäscheklammer, Backförmchen/Herz, Goldknopf, alter Schlüssel, Glüh- birne/Kohlefaden, Trillerpfeife, gelber 2CV als Schlüsselanhänger, Eidechse aus Gummi, Kerzenhalter vom Weihnachtsbaum, Schraubenzieher, Glasauge vom Stoffbär, Stempel, Garnspule, Schraube, Fahrradschloss, Blechschmetterling, Butterbrotpapier, Brillenputztuch, Labello... Auf Dinge trifft zu, was auch auf den Tod zutrifft. Sie sagen nichts, wenn man sie fragt. Aber sie sind emotional aufgeladen. Doch das liegt an uns. Sie speichern Erinnerungen, sie bewahren Gedächtnis auf. Sie sind durch uns elektrifiziert. Dinge sind beseelt, denken wir. Dinge, die wir aus Liebe oder zum Abschied verschenken, sind beseelt von der Liebe und vom Abschied. Sie werden für uns zu einer Art Zwischengestalt und vielleicht finden wir im Dialog mit ihnen das Wichtigste, das es über uns zu sagen gibt. Aber: Was denken die Dinge darüber? Ihre Geschichten bleiben stumm, bis jemand sie zum Sprechen bringt. Wir.
Wir werden Dinggeschichten schreiben, die entweder ein Ding zum Sprechen bringen über sich selbst, über uns, und das in monologischer Form. Oder wir schreiben eine Geschichte, deren Ausgangspunkt und Motor ein Ding ist. Diese Geschichte soll als Dialog geschrieben werden.

Judith Kuckart

1959 in Schwelm geboren | Tanzausbildung an der Folkwang-Schule in Essen | Studium der Literatur- und Theaterwissenschaft in Köln und Berlin | 1984 Assistentin am Choreo-graphischen Theater in Heidelberg | 1985 gründete sie das Tanztheater Skoronel, mit dem sie bis 1998 an verschiedenen deutschen und internationalen Bühnen 17 Stücke aufführte, an denen sie als Autorin, Tänzerin, Choreografin und Regisseurin mitwirkte | Seit Beginn der Neunzigerjahre veröffentlicht sie Romane und Erzählungen | Judith Kuckart ist Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland | Die Autorin lebt heute in Zürich und Berlin.

Preise und Stipendien ab 2000

Margarete-Schrader-Preis für Literatur der Universität Pader-born 2006 | Stiftung Preußische Seehandlung, Arbeitsstipendium 2005 | Kranichsteiner Literaturpreis, New York Stipendium 2004 | Zuger Kulturstiftung Landis & Gyr, Budapest-Aufenthaltsstipendium 2004 | Deutscher Kritikerpreis 2004 | Herrenhaus Edenkoben, Aufenthaltsstipendium, 2003 | Werkbeitrag Pro Helvetia 2002 | Kunststiftung NRW 2001/ 2004 | Villa Aurora, Los Angeles 2000 | Villa Decius, Krakau 2000

Veröffentlichungen (Auswahl)

»Kaiserstraße« (Roman) 2006 Dumont, »Der Bibliothekar« (Roman Neuaufl.) 2004 Dumont, »Die Autorenwitwe« (Erzählungen) 2003 Dumont, »Lenas Liebe« (Roman) 2002 Dumont, »Blaubart wartet« (Theaterstück) 2002 S. Fischer, »Sätze mit Datum« (Hörspiel) 2000 SWR, »Melancholie 1 oder die zwei Schwestern« (Theater) 1996 S. Fischer

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