Bewerbungsschluss 14.4.2024 »

Teilnahmevoraussetzungen:

Freude am sprachlichen Experiment und Lautvortrag, Lust am Experimentieren mit der Sprache, um die Laute auf der Zunge zu kosten. Die Teilnehmer des Kurses gehen auf neue Expeditionen im Lautland und können mit frühkindlichen Lautschätzen und Sprachklängen arbeiten. Dies muss nicht den totalen Verzicht auf die Semantik bedeuten, jedem ist seine schöpferische Freiheit überlassen.

Bewerbungsunterlagen:

Die Themen der eingereichten Arbeiten sind frei. Eingereicht können nicht nur die von Ihnen gesprochenen Lautgedichte, Lauttexte, Lautgebilde auf CD, sondern auch geschriebene Texte, die Ihrer Meinung nach zum lautpoetischen Vortrag bestimmt sind.
Max. Teilnehmerzahl: 12

Experimentelle Poesie im Lautland

Experimentelle Poesie ist ein Begriff, der Bereiche wie hermetische Lyrik, konkrete oder phonetische Poesie beinhaltet. Der Kurs bietet praktische Lautübungen und phonetische Gymnastik, ebenso wie Diskurse, Abhandlungen über die poetischen Experimente im deutschsprachigen Dadaismus und im russischen Futurismus, sowie in der Konkreten Poesie nach 1945. Original-Tonaufnahmen der Dichter sollen analysiert werden, um eigene, auch simultane Lauttexte zu schaffen.
Voraussetzung für die Teilnahme am Kurs ist, dass Sie Gedichte schreiben. Zungenbrecher, Abzählverse, Glossolalie, Lautmalereien waren schon immer Vorbilder für poetische Experimente. Vorbilder können Werke von Kurt Schwitters bis Ernst Jandl sein.

Valeri Scherstjanoi

1950 in der Sowjetunion geboren | Germanistikstudium an der Staatlichen Universität in Krasnodar/Russland | 1979 Übersiedlung in die DDR | zu Beginn der 80er Jahre gescheiterter Versuch, als Russischlehrer in der Volksbildung zu arbeiten | 1983 -1985 Nachtwächter in einem Berliner Gehörlosenkinderinternat | anschließend freier Dolmetscher und Übersetzer| Performances im Underground der DDR | 1982 Begegnung mit Carlfriedrich Claus, Beginn der eigenen experimentellen lautpoetischen Arbeit | Veröffentlichung im Westen | 1989 - 1993 Arbeit im Atelier von Robert Rehfeldt | schon seit 1968 Beschäftigung mit der Geschichte des russischen Futurismus und die ersten Lesungen | seit 1981 in Berlin/Ost als freischaffender Lautdichter, Autor und Zeichner (Scribentist) tätig | nach der politischen Wende bis heute über 300 Performances, Lesungen und in den meisten Ländern Westeuropas bei Internationalen Festivals, sowie Ausstellungen von "ars scribendi/poesia sonora" | zahlreiche radiophone Hörspiele im BR, WDR, DLR u.a. | 1990 - 2000 Mitglied des Bielefelder Colloquiums Neue Poesie | seit 2006 Mitglied der Freien Akademie der Künste in Leipzig.

Preise und Stipendien ab 1997

Arbeitsstipendium für Berliner Autorinnen und Autoren Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten 2007 | Kunst: Raum Sylt-Quelle 2005 | Käthe-Dorsch-Stiftung Berlin 2002/2003 | Hans-Erich-Nossack-Förderpreis Literatur Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI 2003 | Villa Waldberta Kulturreferat München 1998 | Stiftung Kulturfonds Berlin 1997

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