Bewerbungsschluss 14.4.2024 »

Teilnahmevoraussetzungen und Bewerbungsunterlagen:

Einzureichen sind: autobiographische Prosa von bis zu 10 Seiten Länge oder bis zu 8 autobiographische Gedichte. Hörspiele (auf CD) oder Hörspielmanuskripte (Ausschnitte bis zu 10 Seiten). Die Texte müssen nicht abgeschlossen sein. Max. Teilnehmerzahl: 12

»Als wärs ein Stück von mir.« Autobiographisch Schreiben.

»Literatur ist immer autobiographisch – oder sie ist keine«, meinte Alfred Andersch. »in meiner sprache sprech ich immer / mit einem der ich heißt«, heißt es in Wolfgang Hilbigs Gedicht »verse um an frühere zu erinnern«. Als müsse sich der Schreibende stets eines Ichs vergewissern, das nie jetzt und hier da ist: Ein Ich als Prozess. Ein mediales Ich des Schreibenden, in Korrespondenz mit einem nie in den Text einzuholenden, fremden, auch vorgeschriebenen Lebens-Ich? Ein »er« oder eine »sie« kann ein verschleiertes »Ich« sein.

Ein Text, der »ich« sagt, kann dies so unmissverständlich, so unabdingbar tun, dass etwaige Rückschlüsse auf den Autor, die Autorin immer wieder hinterfragt werden müssen. Welche Transformation(en) erlebt ein »Ich« in einem autobiographischen Text? Welche Notwendigkeit signalisiert der Text, »ich« zu sagen? Ist ein autobiographischer Text immer an konkrete Lebenssituationen gebunden, die in den Text auch Eingang finden? Welche Stra-tegien weist ein autobiographischer Text auf? Und schließlich: Muss ein autobiographischer Text immer von einem selbst handeln? Diesen und anderen Fragen soll anhand von Texten (Prosa, Gedichte, Drama/Hörspiel) der TeilnehmerInnen nachgegangen werden.

Michael Lentz

1964 in Düren geboren | Schriftsteller, Lautpoet, Literaturwissenschaftler und Musiker | Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie in Aachen, München und Siegen | 1999 Promotion mit der zweibändigen Dissertation »Lautpoesie/-musik nach 1945. Eine kritisch-dokumentarische Bestandsaufnahme« | 1985 1. Lyrik- und Prosaband »Zur Kenntnisnahme«, sein Debütwerk anlässlich einer öffentlichen Lesung im Leopold-Hoesch-Museum in Düren | 2001 Gewinner des Ingeborg-Bachmann-Preises 2001 | 2005 Träger des Preises der Literaturhäuser | seit 2004 Präsident der Freien Akademie der Künste zu Leipzig | seit Mai 2006 Professur für Literarisches Schreiben an der Universität Leipzig (Deutsches Literaturinstitut Leipzig) | 2007 Roman »Pazifik Exil« auf der »Longlist« des Deutschen Buchpreis 2007 

Preise und Auszeichnungen

 

1998 1. Preis Individual Competition National Poetry Slam | 1999 Literaturstipendium des Berliner Senats (LCB) | 1999 Literaturförderungspreis des Freistaates Bayern | 2000 Aufenthaltsstipendium Casa Baldi in Olevano bei Rom | 2001 Aufenthaltsstipendium Villa Aurora (Pacific Palisades, Kalifornien) | 2001 Ingeborg-Bachmann-Preis | 2002 Hans-Erich-Nossack-Förderpreis des BDI | 2003 Poetikdozentur Johannes-Gutenberg-Universität Mainz | 2005 Preis der Literaturhäuser | 2006 Liliencron-Dozentur Kiel | 2008 Poetikdozentur Wiesbaden

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