Bewerbungsschluss 14.4.2024 »

 

Teilnahmevoraussetzungen und Bewerbungsunterlagen:

autodidaktisch oder akademisch gefestigte künstlerische Ausbildung in Malerei und/oder Zeichnung. 3-10 Fotos von eigenen Arbeiten, künstlerische Vita und eine kurze Stellungnahme zum Text der Kursbeschreibung.  Max. Teilnehmerzahl: 12

Mitzubringen: Eigene Mal- und Zeichenutensilien und –materialien, Pinsel, Tusche, Kohle o.ä. für die Zeichnung. Papier oder Karton in der Größe 2,00 x 1,50m

Die Zeichnung als Sprache des Körpers 

Über die Zeichnung entdecken wir den menschlichen Körper, wir erforschen in der Linie seine Beschaffenheit, nicht seine Anatomie, sondern seine metaphorischen und metaphysischen Möglichkeiten. 

Der Kurs wird sich mit den Grundlagen der Figurenzeichnung seit der klassischen Tradition bis zur Gegenwart auseinandersetzen und mit dem Menschen, wie er sich in seiner symbolischen Form als Zentrum der eigenen Philosophie darstellt, von David und Ingres, Blake und de Chirico bis Picasso. Im Bild, das sich der Mensch gibt, bestimmt er sich selbst, und im Körper als tragischer Maske verbirgt sich das Bewusstsein der eigenen Existenz. Bereits in den griechischen Stauen den  kouroi, wird der Körper als Darstellung des Universalen gesehen, im Mittelalter wird er vermeindlich nach den Gesetzen Gottes konstruiert, in der Renaissance beherbergt er einen Menschen, der zum Gott wird, dann - in der Gegenreformation etwa bei Caravaggio – wird der Gott zum Mensch. Nach dem Aufstieg des Bürgertums im 19. Jahrhundert blieb der Kunst die Darstellung des Emotionalen, der Subjektivität, ein Versuch, der über die geschlossene Form unternommen wird, aber auch über die Skizze und das Non-Finito… 

In der praktischen Arbeit werden die Teilnehmer aufgefordert, ein menschliches Modell in realer Größe zu zeichnen Ein Aktmodell wird zeitweilig zur Verfügung stehen. Die Zeichnung – mit Pinsel ebenso wie mit Kohle u.a. – steht im Vordergrund.

 

Die Kurssprache ist Italienisch oder Französisch. Gruppenbesprechungen werden bei Bedarf übersetzt. Die Bewerbungsunterlagen sollten auf Italienisch, Französisch oder Englisch verfasst sein.

1935 in Bologna geboren | Studium an der Brera, Mailand | während des Studiums Begegnung mit Kokoschka und Matta | 1957 erste Einzelausstellung in Mailand | 1964 Teilnahme an der documenta 3 mit eigenem Raum, der Schriftsteller Carlos Fuentes schreibt über seine Bilder | 1977 Teilnahme an der documenta 6 | 1980 der Schriftsteller Italo Calvino veröffentlicht die vier Fabeln von Aesop für Adami | Wohnort Paris, Reisen nach Indien, Japan, erste Einzelausstellung in Tokio | zahlreiche Auftragsarbeiten: Rathaus von Vitry (8 monumentale Glasfenster 1984), Stadt Zürich (Gemälde für 450jähriges Jubiläum der Reformation 1987) | 1985 Mitglied des College International de Philosophie de Paris | 1987 Einzelausstellungen in New York und Oslo, 2 monumentale Gemälde für den Gare D’Austerlitz, Paris | 1988–89 Auftragsarbeiten: französische Staat: Gemälde von Pierre Boulez, französisches Verteidigungsministerium: Fresko im Théâtre du Chatelet, Paris | 1992 Gemälde im Hyatt Hotel, Tokio | 1994 -2000 Reisen nach Sri Lanka, Argentinien, Israel | Portrait seines Freundes Luciano Berio | 2000 Antonio Tabucchi schreibt über seine Arbeiten in »Le cefalee del Minotauro« | 2003 Bühnenbild für den Fliegenden Holländer am Teatro San Carlo, Neapel, 2 Gemälde für das Hotel New Mandarin, New York | 2004 Gründung der Fondazione del Disegno, Arona

Einzelausstellungen (Auswahl)

2007 Galerie Templon, Paris | 2006 Museum für Zeitgenössische Kunst, Lissabon | 2006 Galerie Marlborough, Madrid | 2004 Frissiras Museum, Athen | 2003 Marlborough Gallery, New York | 1998 Retrospektive im Museo de las Bellas Artes, Buenos Aires | 1997 Retrospektive in Tel Aviv, Israel | 1984 Retrospektive im Centre Pompidou, Paris |

Sammlungen (Auswahl)

ARTAX Düsseldorf | Ca la Ghironda, Bologna | Frac Basse-Normandie, Caen | Frissiras Museum, Athen | Galleria d´Arte Moderna, Bergamo | Kiasma – Museum of Contemporary Art, Helsinki | Les Abattoirs – Frac Midi-Pyrénées, Toulouse | Musee de Beaux-Arts, Caen | Musée d´Art Contemporain, Marseille | Musée d´Art Moderne de la Ville de Paris | Museu Berardo, Lissabon | Museum of Contemporary Art, Sydney | Museum of Contemporary Art, Teheran | SMAK Gent | 1970 ARC Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris | regelmäßig: Galerie Adrien Maeght, Paris