Bewerbungsschluss 14.4.2024 »
  • Bewerbungsunterlagen

    Zur Bewerbung sind bitte 5 eigene lyrische Texte (max. 10 Seiten), sowie eine Kurzvita beizulegen.

    2023 - Posie in der Werkstatt: Arbeit und Überarbeit

    Das Schreiben von Lyrik ist ein langer Spaziergang. Jeder Beginn muss selbst begangen werden. Die an dieser Meisterklasse Teilnehmenden werden mit Thesen zur Kultur- und Literaturphilosophie konfrontiert, sie werden sich mit zeitgenössischer Lyrik auseinandersetzen – und mit sich selbst. In diesem Chaos bildet den Fixpunkt das Schreiben von Texten und deren Überarbeitung. Das Lektorat als gemeinschaftlichen Prozess erleben bildet einen wichtigen Resonanzraum für alle dichterisch Tätigen. Wir werden uns an uns selbst und an unserer Zeit messen und über das Schreiben und das Wort diskutieren.

    Ziel der Klasse ist es, das eigene Schreiben aus neuen Perspektiven betrachten zu können, die Überarbeitung poetischer Strukturen einzuüben und vor allem: Gedichte zu schreiben. Sie will die Ambiguität aus einsamer Arbeit an den eigenen Schriften und dem gemeinschaftlichen literarischen Austausch üben.

    Kein Gedicht besteht ohne Kontext – die Menschen, die es lesen. Menschen und Gedichte sind Wesen, die nicht autark existieren können. Die Klasse möchte einen Ort bieten, der die Schaffung und Besprechung von literarischen Texten niedrigschwellig ermöglicht; Lyrik im Austausch ist Lyrik, die lebendig hält – sich und andere. Damit das funktioniert, muss man an der Lyrik und an sich selbst arbeiten. Das poetische Wissen ist für Aristoteles ein Hervorbringen: das Nichtsein ins Sein zu überführen. Wir versuchen genau dies gemeinsam zu schaffen. Lyrik ist Arbeit und Überarbeit.

     

     

    2022 - Aussprache ist aus Sprache gemacht

    Lyrik und ihr Ausdruck

    Lyrik drückt sich in Tonalität, Spiel und Rhythmus aus. Sie ist der alltäglichen Sprache damit gar nicht fern. Die Erforschung von Sprechweisen bis hin zu abstrusen Dialogen soll dazu dienen, Worte und ihre komplexe Bedeutung für Sprechende und Hörende zu begreifen. Was gesagt wird, ist ebenso wichtig, wie das Wie des Gesagten.

    Wir arbeiten mit eigenen Gedichten, greifen aber auch auf Lyrik der letzten dreißig Jahre zurück. Unterschiedliche Vortragsweisen offenbaren unterschiedliche Konzepte, an die wir anschließen können. Tipps und Tricks für den Vortrag werden dabei ebenso einfließen wie Sprechübungen.

    Zuletzt wird Lyrik als Musik ohne Musik betrachtet. Das Experiment heißt: nicht nur laute Gedichte zu schreiben, sondern auch sich der eigenen poetologischen Prozesse und Denkweisen bewusst zu werden. Poetische Arbeit ist für mich stets auch philosophische Arbeit. In ihrer Poesie offenbart sich nicht nur eine Person. Lyrik lässt immer wieder Umstände konkreten Schreibens sichtbar werden, von individuellen bis hin zu gesellschaftlichen. Hier erfüllt das Kollektiv eine nützliche Funktion als Lektoratshilfe. Niemand kann sich selbst mit anderen Augen lesen, aber das Arbeiten in einer Gruppe kann dazu führen, sich mit anderen Ohren zu hören. Gemeinsam schreiben, sprechen, hören. Die Teilnahmezahl ist auf 13 begrenzt.

      

    Teilnahmebedingungen

    Bereitschaft sich mit zeitgenössischer Lyrik und mit poetischen und poetologischen Gesprächen auseinanderzusetzen bitte mitbringen. Mit und voneinander lernen ist das Leitmotiv.

     

     

     

    Martin Piekar

    1990 geboren in Bad Soden am Taunus; Studium der Philosophie und Geschichte auf Lehramt an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt; lebt und arbeitet von Frankfurt aus als Lyriker und Lehrer; Leiter von über 50 Schreibwerkstätten; Engagement für die Jugendförderung von Literatur; arbeitet derzeit an seinem ersten Roman „Vom Fällen eines Stammbaums“.

     

    Preise (Auswahl)

    2021 Feldkircher Lyrikpreis, 2. Platz; Lyrikpreis München, Shortlist 2020 Stipendiat des Hausacher LeseLenz; Stipendium des Hessischen Literaturrats in Prag 2018 Jurypreis des Irseer Pegasus; Alfred-Gruber-Preis in Meran 2016 Atta-Troll-Superpreis für radikale Ideologiekritik 2014 World Lyrikwrestling Champion 2012 Lyrikpreis des 20. open mike.

    Werke (Auswahl)

    2022 dritter Gedichtband „livestream & schizofrenia“, Verlagshaus Berlin, mit Projektstipendium der Hessischen Kulturstiftung (in Vorbereitung) 2018 zweiter Gedichtband „AmokperVers“ mit Illustrationen von Robin Wagemann, Verlagshaus Berlin 2014 erster Gedichtband „Bastard Echo“ mit Illustrationen von Michael Zander, Verlagshaus Berlin, bereits in zweiter Auflage.