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Wo ist Lotti? Teil 1

21.03.2014 19:26 Uhr,

Schnappschildkröte

Lottis Grabstein in Asnière-sur-Seine

Irsee ist bekannt in der ganzen Welt - seit August des letzten Jahres, seit der Woche des Schwäbischen Kunstsommers 2013. Die Sommerakademie hatte schon Fahrt aufgenommen, als die Nachricht kam: Im Oggenrieder Weiher, Freizeitoase der Irseer, war ein Junge verletzt worden. Was für Unwissende aussah wie eine Schnittverletzung, war tatsächlich der Biss einer Schnappschildkröte. Die Medien rissen sich um die Nachricht, das Internet bot minütlich Auskunft. Überregionale Zeitungen und Zeitschriften berichteten ausführlich und reich bebildert über den Vorfall. Das Ungeheuer von Irsee beherrschte das Sommerloch.

Was die Herkunft von Lotti anbelangt, so kann man nur Vermutungen anstellen. Diese aggressive Schildkrötenart ist in den südlichen Gefilden der USA zuhause, nicht in Allgäuer Seen. Wahrscheinlich ist, dass Lotti - wie das Biest liebevoll genannt wurde - ausgesetzt wurde. Versteckt im Schlamm, geschützt von dichtem Uferbewuchs wartete sie offenbar auf Beute.

Die groß angelegte Suchaktion, an der sich zahllose Freiwillige, die Feuerwehr und Reptilienfachleute beteiligten, führte nicht zum Erfolg. Obwohl das Wasser des Sees vollständig abgelassen wurde und mit langen Stäben der Seeboden Zentimeter für Zentimeter durchbohrt wurde, blieb Lotti verschwunden. Es ist wohl nicht davon auszugehen, dass sie noch hier ist.

Markwart Herzog hat auf dem französischen Tierfriedhof Asnière-sur-Seine in der Nähe von Paris vielleicht eine letzte Spur von ihr entdeckt (siehe Foto).


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